Arbeiten aus der Ausstellung- Die Menschenwürde ist unantastbar- zur 400 Jahr Feier der Lippischen Landeskirche

aus " Abel steh auf" von Hilde Domin

 

.........Abel steh auf
damit es anders anfängt
zwischen uns allen

Die Feuer die brennen
das Feuer das brennt auf der Erde
soll das Feuer von Abel sein

Und am Schwanz der Raketen
sollen die Feuer von Abel sein.........

Weiße Taschentücher gegen das Vergessen für die Ausstellung „Frauenschicksale“

 

Ein Haufen weißer Taschentücher mit einem Knoten gegen das Vergessen soll den Abschluss der Ausstellung „Frauenschicksale“ der Künstlerin Angelika Ehrhardt-Marschall bilden. Hierbei ist unser Einsatz gefragt!!!

 

 

Im Rahmen der Veranstaltung „Unzerstörbare Menschenwürde“ findet vom 23.August bis zum 30.September die Ausstellung „Frauenschicksale“ von Angelika Ehrhardt-Marschall statt. (Rathaus der Stadt Schieder-Schwalenberg) Ein besonderes Augenmerk kommt hierbei den Hexenprozessen zu. Der evangelische Pfarrer und Autor, Hartmut Hegeler, der sich intensiv mit der Hexenverfolgung befasst und sich um die Rehabilitation von Opfer bemüht, hält bei dieser Gelegenheit einen Vortrag.

 

Zum Abschluss ihrer Präsentation hat die Künstlerin sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen: einen Taschentuchhaufen, der an einen Scheiterhaufen erinnert. Das soll eine Aktion gegen das Vergessen sein, daher bedarf es weißer Taschentücher mit einem Knoten – früher pflegte man einen Knoten ins Taschentuch zu machen, wenn man sich an eine Sache erinnern wollte. Nach Ehrhardt-Marschall ist das Thema „Hexenverfolgung“ leider immer noch hochaktuell. Die Struktur die dieser Art der massiven Diskriminierung, Dämonisierung und Verfolgung zugrunde lag, existiert in zig Variationen weiter. Wir müssen uns nur mal umsehen! Darüber hinaus haben es Frauen auch heute nicht leicht, man denke nur mal an die Genitalverstümmelungen, an Zwangsehen, den Boom des Menschenhandels im Zuge der EU-Erweiterung usw. Hinzu kommt, dass vielerorts noch recht absurde, abergläubische Überzeugungen vorherrschen. Sogar in der „aufgeklärten“ Bundesrepublik werden mancherorts noch Dämonen ausgetrieben und man kann sich zum Exorzisten ausbilden lassen.

 

Natürlich können wir uns nicht immerfort mit dem vergangenen und gegenwärtigen Elend befassen, insofern wir unseren Alltag noch bewältigen wollen. Dauerscheuklappen sind aber noch kontraproduktiver: Dadurch nähren wir nur den Boden für all das Unrecht. Nicht vergessen, was war, und aufmerksam sein, was um uns herum passiert! Darum geht es Ehrhardt-Marschall. Und um dies nachdrücklich zu vermitteln soll der Taschentuch(scheiter)haufen her.

Selbstverständlich kann die Künstlerin nicht alle Taschentücher selbst besorgen, daher bittet Sie um eine Interaktion: Alle Menschen die gegen das Vergessen sind, mögen bis zum 30. September 2012 geknotete, weiße Taschentücher an folgende Adresse senden: Rathaus der Stadt Schieder- Schwalenberg.